Metanavigation:

Hier finden Sie den Zugang zur Notfallseite, Kontaktinformationen, Barrierefreiheits-Einstellungen, die Sprachwahl und die Suchfunktion.

Navigation öffnen
Laura Mench, Matthias Max, Monika Wild, Tanja Knopp, Michael Köhler l Foto: Sabine Gudath

Aktuelles

19.06.2023

Besser vorbereitet auf Krisen, Notfälle und Katastrophen – Abschlussveranstaltung des AUPIK-Projekts in Magdeburg

Zurück zur Übersicht

Sie befinden sich hier:

Laura Mench, Bernadette Klapper, Marco Krüper, Monika Wild l Foto: Sabine Gudath
Laura Mench, Bernadette Klapper, Marco Krüper, Monika Wild l Foto: Sabine Gudath
Monika Wild, Michael Ewers l Foto: Sabine Gudath
Monika Wild, Michael Ewers l Foto: Sabine Gudath

Am 7. Juni 2023 fand im Gesellschaftshaus in Magdeburg im Beisein von über 80 Teilnehmenden die Abschlussveranstaltung zum Forschungsprojekt AUPIK statt. Das im Rahmen der Forschung für die zivile Sicherheit vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt zielte auf die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit häuslicher und gemeindebasierter Pflegearrangements in Not-, Krisen- und Katastrophenfällen. AUPIK wurde von 2020 bis 2023 von vier Projektpartnern realisiert: Dem Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) an der Universität Tübingen, dem Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Berlin, dem Vincentz Network GmbH & Co. KG in Hannover und dem Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft (IGPW) der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Das IGPW hat sich dabei im Teilprojekt 3 aus pflege- und gesundheitswissenschaftlicher Perspektive mit Fragen der „Sicherheit und Pflege“ befasst.

Bereits die Grußworte von Dr. Ingo Gottschalk, dem Stabstellenleiter für Jugendhilfe-, Sozial- und Gesundheitsplanung der Stadt Magdeburg, von Michael Walter vom DRK Landesverband Sachsen-Anhalt sowie von Laura Vanessa Müller von der Nationalen Kontaktstelle für das Sendai Rahmenwerk des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) haben die Relevanz des Themas der Veranstaltung verdeutlicht. Zuvor hatte Konsortialleiter Dr. Marco Krüger an die Anfänge des Projekts und die Motive für diese dreijährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit erinnert. Zugleich machte er deutlich, wie sehr sich die Rahmenbedingungen in dieser Zeit verändert haben und wie wichtig das Thema Katastrophenvorsorge inzwischen in allen Bereichen der Gesellschaft geworden ist – auch in der ambulanten Pflege.

Die Präsentation der Projektergebnisse wurde mit einem Impulsvortrag von Univ.-Prof. Dr. Michael Ewers von der Charité eingeleitet. Unter dem Titel „Pflege in Notfällen, Krisen und Katastrophen“ wurden nicht nur die Herausforderungen in der ambulanten Pflege und bei der Versorgung von Menschen mit Zugangs- und Funktionsbeeinträchtigungen im Ereignisfall angesprochen. Auch die Möglichkeiten des Heilberufs Pflege bei der Vorbereitung auf, der Bewältigung und Nachsorge von Alltagsstörungen wurden hervorgehoben. Moderiert von der ehemaligen Leiterin der Pflege und Betreuung im Österreichischen Roten Kreuz Monika Wild, wurden anschließend konkrete Arbeitsergebnisse in kurzen Videoeinspielern vorgestellt und anschließend aus Sicht des Katastrophenschutzes von Tanja Knopp (DRK Landesverband Westfalen-Lippe) und aus Sicht von Nutzer*innen ambulanter Pflege kommentiert. Letzteres hat Laura Mench von „aktiv und selbstbestimmt e. V.“ übernommen und dabei stets engagiert und überzeugend die Notwendigkeit zur frühzeitigen Einbindung von Betroffenen in alle Planungs- und Entscheidungsprozesse eingefordert. Anschließend hatten die Teilnehmenden Gelegenheit konkrete Arbeitsergebnisse im Rahmen von Workshops genauer kennenzulernen. Es gab Anregungen zur Erstellung eines organisatorischen Katastrophenschutzplans und eine pflegeökonomische Betrachtung, Planungen für eine bedarfsgerechte Versorgung pflegebedürftiger Menschen in Notunterkünften und Betreuungsplätzen, ethische reflektierte Handlungsempfehlungen zur besseren Katastrophenvorbereitung ambulanter Pflegeinfrastrukturen und eine digitale Plattform mit weiterführenden Informationen.

In der abschließenden Podiumsdiskussion rückte dann das Thema Vernetzung der verschiedenen Beteiligten ins Blickfeld – angefangen bei den Pflegediensten, anderen ambulanten und stationären Versorgungsanbietern, über die Blaulichtorganisationen und Katastrophenschutzorganisationen bis hin zu den politisch Verantwortlichen in der Region und Gemeinde. Neben Beiträgen der Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) Dr. Bernadette Klapper, von Marco Krüper vom DRK-Landesverband Magdeburg-Jerichower Land e.V. und der Patientenaktivitstin Laura Mench wurden auch Beiträge aus dem Publikum und dem AUPIK-Forschungskonsortium in der lebhaften Diskussion eingebunden.

In der Summe wurde deutlich, dass das Thema „Aufrechterhaltung ambulanter Pflege in Krisenzeiten“ mit dem Ende des AUPIK-Projekts keineswegs zu den Akten gelegt werden kann. Vielmehr sollten die vorgestellten Arbeitsergebnisse jetzt aufgegriffen, auf die jeweiligen Bedingungen vor Ort abgestimmt und so die Vorbereitung auf mögliche Alltagsstörungen in der ambulanten Pflege insgesamt verbessert werden. Es bleibt zu hoffen, dass nun Verantwortliche aus Politik, von Kostenträgern und Verbänden sowie weiterer relevanter Bereiche die Ergebnisse nutzen und entsprechende Ressourcen bereitstellen, um künftig eine widerstandsfähigere ambulante Pflege und damit auch mehr Sicherheit für alle Beteiligten vor, während und nach Notfällen, Krisen und Katastrophen zu gewährleisten.

 

Berlin, 16. Juni 2023 (Angelina Kibler, Michael Köhler, Sanne Lessinnes, Julia Ballmann, Michael Ewers)

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Michael Ewers, MPH

InstitutsdirektorCharité - Universitätsmedizin Berlin

Postadresse:Augustenburger Platz 113353 Berlin

CVK, Oudenarder Straße 16
Dr. Michael Köhler

Wissenschaftlicher MitarbeiterCharité - Universitätsmedizin Berlin

Postadresse:Augustenburger Platz 113353 Berlin

CVK, Oudenarder Straße 16


Zurück zur Übersicht